Kapitel 7
Tipps zur Traumarbeit
Ein Traumtagebuch führen

Die Unfähigkeit, sich konstruktiv mit seinen Träumen zu beschäftigen, liegt meistens nicht an fehlender Intelligenz oder Lust, sondern an mangelhaftem Erinnerungsvermögen. Das Mittel der Wahl dieses Erinnerungsdefizit aufzuheben ist das Führen eines Traumtagebuches. Dies ist an sich sehr einfach. Man lege sich sein Traumtagebuch und einen Stift griffbereit neben das Bett. Außerdem sollte ein nicht allzu grelles Licht vom Bett aus bequem anzuknipsen sein, z.B. eine Nachttisch- oder Taschenlampe. Nach dem Erwachen nehme man den Stift und hält alle Traumerinnerungen so detailliert wie möglich schriftlich fest. Dies wird in der Regel morgens früh sein, kann aber auch während der Nacht passieren. Noch bessere Dienste leistet zu diesem Zweck ein Kassettenrecorder, d.h. nach dem Erwachen läßt man einen Finger auf die Record-Taste gleiten und spricht den Traumbericht auf Band. Allerdings sollte man dann die Träume in das Tagebuch nachtragen. Jedem Traum kann man nachträglich einen Titel geben. Wie das Traumtagebuch aussieht, kann nach Belieben gewählt werden, z.B. kann es ein Block, Druckerpapier oder eine Art Poesiealbum sein.

Natürlich wird das Traumtagebuch allein euch nicht zu Klarträumer werden lassen, vielmehr ist es aber eine notwendige Vorbedingung, denn es hilft ungemein, sich genauer und regelmäßiger an seine Träume zu erinnern. Es ist sozusagen der Paß in eine andere Welt.

Im Normalfall wird man festellen, dass sich sowohl spannende und immer detaillierte Traumprotokolle einstellen werden, als auch, dass sich die Sensibilität den Träumen gegenüber steigern wird. Zum Beispiel lassen sich die den Traum färbenden Tagesereignisse ausmachen oder man entdeckst bevorzugte Traumorte, Traumhandlungen oder ganze Traumzyklen. Außerdem können Träume Informationen oder gar Botschaften aus dem Unbewußten enthalten. So sah z.B. der Chemiker Herman Kekules im Traum eine Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt, was ihm zur Erkenntnis der Ringstruktur des Benzols verhalf. Und last but not least wirst man sich immer öfter an seine Träume erinnern.

Zum Aufwachen

Gerade aus dem Traum erwacht, sollte man nicht sofort aus dem Bett springen in der Absicht, ihn während des Ankleiden durchzudenken. Dabei wird er höchstwahrscheinlich vergessen. Besser ist es, die Augen noch einen Moment geschlossen zu halten und zu versuchen sich an einen Teil des Traums zu erinnern, der als Magnet für den Rest dienen kann, oder ihn versuchen gänzlich zu rekapitulieren. Wichtig ist auch, nicht zu abrupt wach zu werden, denn wir wissen alle, wie flüchtig Träume werden können, wenn man sich an sie erinnern will. Sie scheinen sich in Luft aufzulösen und nur ein allgemeines Gefühl dessen zu hinterlassen, was an einem ansonsten leeren Ort geschehen ist. Um solche Erinnerungen zu wecken, müssen sie langsam und spontan ins Bewußtsein zurückgeholt werden. Deswegen ist es ratsam entspannt mit geschlossenen Augen auf einen Hinweis zu warten . Zu vermeiden ist es, irgendwelchen Gedanken zu folgen, die die Gewohnheiten des Morgens an die Oberfläche bringen, wie zum Beispiel der Gedanke, was wohl in der Post ist oder ob die letzte Stromrechnung bezahlt ist. Liege ganz ruhig und angele vorsichtig nach einem Hinweis - und der Traum sollte zurückkommen. Sollte man keinen Traum erinnern, so kann man dies der besseren Übersicht halber in einem Traumübersichtsblatt vermerken, wie auch wenn ein einen Traum resultierte.

Beispiel Traumübersichtsblatt
Datum Bericht: Ja Titel Anmerkung
4. November X Das weiße Licht Gücksempfinden
5. November      
6. November X Es lebe der Sport nur kurze Dauer

Ideal ist es, wenn man morgens von alleine, d.h. ohne Hilfsmittel aufwacht. Das kann aber in bestimmten Fällen schwierig sein, wenn man beispielsweise einen Termin hat, so dass ein Wecker benutzt werden muss. Dann ist es ratsam den Wecker 15 Minuten vor die eigentlichen Weckzeit zu stellen um genügend Zeit für das Traumtagebuch zu haben.

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